Schlagwort-Archiv: Erschließung

Bericht zur Sektionssitzung 1

Ein Gastbeitrag von Dr. Bastian Gillner

Sie sind traurige Realität in den meisten Archiven: Erschließungsrückstände, und davon meist eine ganze Menge. Sie entstehen durch eine hohe Arbeitsbelastung in den Archiven, die zu einer Priorisierung zwingt, welche aber zumeist nicht zu Gunsten der Erschließung ausfällt. Schließlich verursachen die ruhenden Bestände – im Unterschied zu den meisten anderen Aufgaben – erst einmal keinen Handlungsdruck. Möglichen Lösungen dieses Problems widmete sich die erste Sektionssitzung des Deutschen Archivtags 2017 unter dem Motto Im Rückstand – Was tun mit unseren „Altlasten“ und taugen unsere Standards?

Leiter Dr. Hans-Christian Herrmann und die Referentinnen. Foto: VdA

Jürgen Treffeisen vom Landesarchiv Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe eröffnete mit einem Paukenschlag: Im Generallandesarchiv Karlsruhe läuft die Erschließung größtenteils über nicht-ständige MitarbeiterInnen, deren Zahl bis zu 25 beträgt. Vorwiegend handelt es sich dabei um Hilfskräfte, angefangen bei ungelernten 1-Euro-Kräften bis hin zu AkademikerInnen mit höheren tariflichen Entlohnungen. Eingestellt werden diese MitarbeiterInnen nicht aus sozialen Gründen, sondern weil sie gute Arbeit leisten können. Auf ihre Motivation wird schon bei der Einstellung geachtet.

Verantwortlich für das Arbeitsergebnis sind die archivischen Betreuer, die eine laufende Qualitätssicherung zu gewährleisten und damit ihre Führungsaufgaben wahrzunehmen haben. Ungeachtet einer regen Fluktuation der nicht-selbständigen Mitarbeiter werden diese in vollem Umfang in die archivische Arbeitswelt einbezogen, um ein Zugehörigkeitsgefühl sicherzustellen. Mit einem Arbeitsaufwand von wöchentlich 8-10 Stunden könne eine Führungskraft somit eine Erschließungsleistung von jährlich 500-700 laufenden Metern verantworten.Weiterlesen