Schlagwort-Archiv: Sektion 1

Sektionssitzung 1: Archive und ihre abgebenden Stellen

Ein Gastbeitrag von Dr. Tobias Herrmann

Am Mittwochvormittag eröffnete im Großen Saal des Congress Centrum Suhl die Sektionssitzung 1 unter Leitung von Prof. Dr. Michael Scholz (Potsdam). Aus drei unterschiedlichen Perspektiven nahmen die Beiträge rechtliche Fragen im Verhältnis zwischen Archiven und abgebenden Stellen in den Blick.

Sektionssitzung 1, in der über Archive und ihre abgebenden Stellen diskutiert wurde.

Zunächst schilderte Susanne Fröhlich (Wien) Tätigkeitsschwerpunkte und Ergebnisse der im Jahr 2013 eingerichteten österreichischen „Arbeitsgruppe Justiz“. Ausgangsbasis war der dringende Bedarf an einer Abstimmung über die jeweiligen Kompetenzen von abgebenden Behörden, Staatsarchiv (auf Bundesebene) und Landesarchiven (auf Ebene der Bundesländer) gerade im Bereich der Übernahme und Bewertung von Justizunterlagen, die gesetzlich nicht hinreichend geregelt waren. Weiterlesen

Bericht zur Sektionssitzung 1

Ein Gastbeitrag von Dr. Bastian Gillner

Sie sind traurige Realität in den meisten Archiven: Erschließungsrückstände, und davon meist eine ganze Menge. Sie entstehen durch eine hohe Arbeitsbelastung in den Archiven, die zu einer Priorisierung zwingt, welche aber zumeist nicht zu Gunsten der Erschließung ausfällt. Schließlich verursachen die ruhenden Bestände – im Unterschied zu den meisten anderen Aufgaben – erst einmal keinen Handlungsdruck. Möglichen Lösungen dieses Problems widmete sich die erste Sektionssitzung des Deutschen Archivtags 2017 unter dem Motto Im Rückstand – Was tun mit unseren „Altlasten“ und taugen unsere Standards?

Leiter Dr. Hans-Christian Herrmann und die Referentinnen. Foto: VdA

Jürgen Treffeisen vom Landesarchiv Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe eröffnete mit einem Paukenschlag: Im Generallandesarchiv Karlsruhe läuft die Erschließung größtenteils über nicht-ständige MitarbeiterInnen, deren Zahl bis zu 25 beträgt. Vorwiegend handelt es sich dabei um Hilfskräfte, angefangen bei ungelernten 1-Euro-Kräften bis hin zu AkademikerInnen mit höheren tariflichen Entlohnungen. Eingestellt werden diese MitarbeiterInnen nicht aus sozialen Gründen, sondern weil sie gute Arbeit leisten können. Auf ihre Motivation wird schon bei der Einstellung geachtet.

Verantwortlich für das Arbeitsergebnis sind die archivischen Betreuer, die eine laufende Qualitätssicherung zu gewährleisten und damit ihre Führungsaufgaben wahrzunehmen haben. Ungeachtet einer regen Fluktuation der nicht-selbständigen Mitarbeiter werden diese in vollem Umfang in die archivische Arbeitswelt einbezogen, um ein Zugehörigkeitsgefühl sicherzustellen. Mit einem Arbeitsaufwand von wöchentlich 8-10 Stunden könne eine Führungskraft somit eine Erschließungsleistung von jährlich 500-700 laufenden Metern verantworten.Weiterlesen