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Sektionssitzung 4: Archive und Eigentum

Ein Gastbeitrag von Rico Quaschny

Dicht gedrängt war die Vortragsfolge in der Sektionssitzung 4, die sich unter der Leitung von Dr. Kristina Starkloff (Archiv der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin) dem Thema Archive und Eigentum widmete. In der Sektionssitzung wurden zwei unterschiedliche Komplexe in Vorträgen thematisiert: NS-verfolgungsbedingt entzogene Kulturgüter in Archiven und die Handhabung von modularen Musterdepositalverträgen.

Die Sektionssitzung 4 behandelte das Thema „Archive und Eigentum“

Einführend erinnerte Kristina Starkloff an die allen bekannte Situation in Archiven, in denen neben den Übernahmen vom Archivträger mit eindeutiger Provenienz auch Archivgut ohne vertragliche Regelungen und ungeklärter Provenienz lagern. Damit verbunden sind Fragen, die z. B. die Nutzung dieses Archivgutes betreffen oder womöglich zur Rückgabe an Rechtsnachfolger führen. Handelt es sich dabei nur um „totes Material“ oder gibt es Möglichkeiten für einen rechtssicheren Umgang mit diesem Archivgut, der auch archivischen Anforderungen entspricht?Weiterlesen

Bericht zur Sektionssitzung 4

Ein Gastbeitrag von Dr. Tobias Herrmann

Am zweiten Kongresstag beschäftigte sich die Sektionssitzung 4 mit dem Bereich Bestanderhaltungsmanagement. Zum Rahmenthema „Heute schon an Morgen gedacht“ wurden drei Vorträge mit unterschiedlicher inhaltlicher Ausrichtung gehalten.

Johannes Kistenich-Zerfaß vom Hessischen Landesarchiv Darmstadt stellte unter dem Titel „Den Zerfall nicht dem Zufall überlassen“ die Entwicklung eines Arbeitsprogramms zum Originalerhalt in Hessen vor. Im Mittelpunkt dessen steht die „mathematische“ Ermittlung von Beständen, die mit besonders hoher Priorität bestandserhalterischen Maßnahmen unterzogen werden sollen.

Dr. Kistenich-Zerfaß sprach zum Originalerhalt in der Sektion 4. Foto: VdA

Auf der einen Seite wird durch Einteilung in Schadensklassen und Betrachtung von Schadensbildern das Schadensausmaß erfasst. Auf der anderen Seite werden die Bestände in bestimmten Kategorien gewichtet auf ihren „Wert“ hin geprüft: Handelt es sich um einen Rückgratbestand? Ist der Bestand für die Rechtssicherung von Bedeutung? Wie ist der Überlieferungskontext? Ist der Bestand zur Gewinnung von Drittmitteln geeignet? Durch die Multiplikation der Ergebnisse ergibt sich eine klare Abfolge der einbezogenen Bestände. Im letzten Schritt kann noch die „Ressourceneffizienz“ berücksichtigt werden, d.h. die Überlegung, wo die eingesetzten Haushaltsmittel zu einem besonders großen Umfang an restaurierten Unterlagen führen.Weiterlesen