Das Stadtarchiv Rostock (Teil 2)
Text: Dr. Karsten Schröder / Bearbeitung: VdA
Im ersten Teil des Beitrages zum Stadtarchiv Rostock hat dessen Leiter Dr. Karsten Schröder die Geschichte des Hauses Revue passieren lassen. Im zweiten Teil wirft er einen Blick auf die Bestände und die derzeitigen Aufgaben.
Der Archivalienbestand des Stadtarchivs Rostock führt bis in das Jahr 1250 zurück. Da lediglich Teile der Bestände Obergericht (16.-19. Jahrhundert) und Niedergericht (14.-19. Jahrhundert) durch Kriegseinwirkungen beschädigt bzw. vernichtet wurden, kann das Stadtarchiv auf eine relativ geschlossene und für das ausgehende Mittelalter sogar bemerkenswert dichte wie gehaltvolle Überlieferung verweisen. Deren Kern bilden 184 Bestände und große Teilbestände (mehr als 3.200 lfm), davon 300 lfm Amtsbücher sowie ca. 3.400 Urkunden und ca. 4.850 Testamente, die derzeit mehr als 750 Jahre Stadtentwicklung dokumentieren.
Neben den Archivalien des Rates, der Bürgervertretung(en) und der Stadtverwaltung verfügt das Haus auch über nicht nichtstädtische Archivalien, so über Archive von Vereinigungen der Kaufmannschaft und des Handwerks aus dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit sowie von Verbänden der Wirtschaft, über einige Firmenarchive (nur aus dem 20. Jahrhundert), über Vereinsunterlagen sowie 33 Personen- und Familiennachlässe. Darüber hinaus kann das Stadtarchiv Rostock auf 28 archivische Sammlungen verweisen, darunter beispielsweise eine von ca. 9.300 Theaterzetteln und –programmen mit dem derzeit ältesten bekannten Theaterzettel im deutschsprachigen Raum aus dem Jahre 1520.Weiterlesen