Alle Artikel von Thomas Wolf

Über Thomas Wolf

Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein

Informationsveranstaltung: Urheberrecht, RiC, Entgelte und ddb

Christina Wolf (Stuttgart) begrüsste die Teilnehmenden zur Informationsveranstaltung, auf der traditionsgemäß über aktuelle Entwicklung in unterschiedlichen archivrelevanten Themengebieten berichtet wird.

Andreas Weber (Stuttgart): Urheberrechtliche Entwicklungen / Dialog Lizensierungsplattform des BMJV

Nach Inkrafttreten der Urheberrechts-Wissenschafts-Gesetz (UrhWissG) im März 2018 hatte die Große Koalition einen Dialog der vom Gesetz Betroffenen in Gang gesetzt, da die darin enthaltenen Schrankenregelungen im Bereich der Verwertungsgesellschaft Wort, vor allem Verlagen untragbar erschien untragbar. Die vorgesehene Vergütung soll durch eine Lizensierungplattform abgelöst werden. Das Landesarchiv Baden-Württemberg, das als (Mit-)Verantwortlicher für die Deutsche digitale Bibliothek und das Archivportal-D in den Prozess mit einbezogen wurde, hat an der Auftaktveranstaltung der Gespräche in Bielefeld und an weiteren Werkstattgesprächen die archivische Position zum diesem Gesetz vertreten. Während Bibliotheken einen erhöhten Finanziellen Aufwand fürchten, die Forschung bürokratische Mehrarbeit erwartet, ist die Kopplung der Archivschranke an die Bibliotheksschranke (also keine eigene Schranke!) das Hauptproblem für Archive. Aus dieser Kopplung resultieren rechtliche Problem: Umgang mit Reprographien, Zugangsbehinderungen im Lesesaal, und bei unveröffentlichtem Material. Der Lösungsvorschlag des Landesarchivs (Stichwort: moving walls) wurde Forschung und Medienwissenschaftler positiv aufgenommen; die übrigen Beteiligten verhielten sich zurückhaltend. Wenig hoffnungsvoll ist die Reaktion des Bundesjustizministeriums, dass den Einwänden der Archive „keine hohe Priorität“ beimass. Nach Abschluss eines Rahmenvertrages für den Bereich der Bibliotheken, der dortigen Probleme (Stichwort: Stichworte: Schule, Fernleihe, Terminal) „entschäfte“, verläuft der weitere Prozess eher schleppend. Weiterlesen

„Ist das Archivgut – oder kann das weg?“

Sektionssitzung 2 zur Bewertung und Überlieferung von Massendaten und Massenakten.
Raimund Plache (sächsisches Staatsarchiv Chemnitz) führte in die Sektionssitzung ein, indem er den Titelfrage noch zuspitzte: „Sie wollen das doch nicht auch noch überliefern“. Eine Haltung gegenüber Massenakten, die auch dem deutschen Archivwesen nicht unbekannt war  – vgl. Stehkämpers „mißliebige Akten“.
Aktuell wird die Bedeutung von Massenakten nicht mehr grundsätzlich in Frage gestellt. Bei neuen Massenakten und -daten jedoch werden Archivwürdigkeit ermittelt, Quellenwert bemessen und eine wirtschaftlicher Bearbeitungs-Work-Flow erarbeitet.

Dr. Judith Matzke (Dresden): Zwischen Leistungsgewährung und Arbeitsvermittlung – Die Bewertungsfestlegungen für Unterlagen der Jobcenter (gE) im Sächsischen Staatsarchiv
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Nach dem Vermittlungsskandal in der Arbeitsverwaltung (2002), und den darauffolgenden Hartz-Reformen entstanden neue Strukturen in der Arbeitsverwaltung. Neben Agenturen für Arbeit wurden Jobcenter gebildet, die aus den 2005 gegründeten Arbeitsgemeinschaften (Arge) hervorgingen. Die Jobcenter zeichnen sich für die Leistungen nach dem Arbeitslosengeld II und für berufliche Wiedereingliederungsmaßnahmen verantwortlich.Weiterlesen