Schlagwort-Archiv: Suhl

Archivportrait: Stadtarchiv Suhl

Ein Gastbeiterag von Andrea Walther

Das Stadtarchiv Suhl versteht sich als „Gedächtnis der Stadt“. Von seinen Ursprüngen ist in den Akten jedoch wenig überliefert: 1753 vernichtete ein großer Stadtbrand auch das Suhler Ratsarchiv.

Dieser Verlust ist bis heute spürbar. Erhalten blieb als ältestes Dokument der Stadt eine Innungsakte des Metzgerhandwerks aus dem Jahr 1621. Nach dem Wiederaufbau des Rathauses von 1812 – 1817 wurde zunächst ein Registraturarchiv wiedereingerichtet. Das Stadtarchiv Suhl als hauptamtlich betreute Einrichtung gibt es erst seit 1953. Nach dem Krieg gab es verschiedene Interimslösungen für seine Unterbringung, ab 1976 kam es für mehrere Jahrzehnte in einer vormaligen Villa unter. Mit dem Zusammenschluss zum „Vereinigten Stadt- und Kreisarchiv“ 1979 gelangten große Archivbestände der Städte Schleusingen, Zella-Mehlis sowie 30 Gemeindebestände des damaligen Landkreises Suhl hierher und wurden bis zur Gebietsreform 1994 betreut.

Künftiges Gebäude des Stadtarchivs Suhl. Foto: Gerhard Semm

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Archivporträt: Stasi-Unterlagen-Archiv Suhl

Ein Gastbeitrag der BStU, Außenstelle Suhl

In den kalten und nebligen Abendstunden des 4. Dezembers 1989 wagten in Suhl mutige Bürgerinnen und Bürger die ersten Schritte in die damalige Bezirksverwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Was wenige Wochen vorher noch unmöglich schien, galt jetzt als machbar. Das MfS stoppte die Vernichtung wichtiger Unterlagen im Bezirk Suhl, der geheimpolizeiliche Behördenapparat stellte seine Arbeit ein.

Aktendeckel des Operativen Vorgangs „Rennsteig“ aus dem Stasi-Unterlagen-Archiv Suhl. Foto: BStU

Durch die Friedliche Revolution 1989/90 wurde es möglich, die Unterlagen des MfS der Öffentlichkeit auf einer gesetzlichen Grundlage zugänglich zu machen. Das Stasi-Unterlagen-Archiv Suhl verwahrt seither die Überlieferung der MfS-Bezirksverwaltung Suhl und ihrer acht Kreisdienststellen. Einerseits tragen diese Unterlagen dazu bei, Strukturen, Funktionsmechanismen und Wirkungsgeschichte der SED-Diktatur zu erforschen. Anderseits dokumentiert der Bestand staatliche Willkür, Überwachung und Verrat, aber auch Bürgermut und Zivilcourage.

Nach der Auflösung des Staatssicherheitsdienstes im Bezirk Suhl wurden dessen Unterlagen zunächst in die ehemalige Untersuchungshaftanstalt des MfS in der Suhler Neundorfer Straße gebracht. Seit dem Jahr 1992 werden sie in einem ehemaligen Gebäude der Offiziershochschule der DDR-Grenztruppen in der Weidbergstraße auf dem Suhler Friedberg verwahrt. Im dortigen Stasi-Unterlagen-Archiv sind aktuell 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der Verwahrung, Erschließung und Verwendung der Unterlagen betraut. Schwerpunkte ihres Aufgabenspektrums bilden die Bearbeitung von Anträgen auf persönliche Akteneinsicht sowie zur Nutzung durch Forschung und Medien, aber auch die Aufarbeitung der Tätigkeit des Staatssicherheitsdienstes durch Öffentlichkeitsarbeit und politische Bildung.Weiterlesen

Archivportrait: Landesarchiv Thüringen – Staatsarchiv Meiningen

Ein Gastbeitrag von Katharina Witter

Das 1923 gegründete Staatsarchiv Meiningen ist seit 2016 eine der sechs Abteilungen des neugebildeten Landesarchivs Thüringen. Es ist hervorgegangen in seiner älteren Überlieferung aus dem 1660 gebildeten Gemeinschaftlichen Hennebergischen Archiv.

Dieses besteht aus dem unteilbaren Bestand, der nach dem Aussterben der Grafen von Henneberg (1583) in Meiningen verblieb, und dem im 20. Jahrhundert ein Teil der nach 1660 an die neuen Eigentümer der entsprechenden Landesteile abgegebenen Unterlagen wieder angefügt wurde. Den zweiten Grundstein bildete das seit dem 18. Jahrhundert für das durch Erbteilung unter den Ernestinern 1680/81 neu entstandene Herzogtum Sachsen-Meiningen bestehende Geheime (Kanzlei-) Archiv, in dem nach 1850 auch die Altakten der übrigen oberen Landesbehörden und private Archivalien der herzoglichen Familie zusammengeführt wurden.

Die ehemalige Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR in Suhl, heute Gebäude des Archivdepots Suhl des Thüringischen Staatsarchiv Meiningen. Foto: Landesarchiv Thüringen – Staatsarchiv Meiningen

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Interview mit VdA-Arbeitskreisleiter Dr. Joachim Kemper

Die erste Veranstaltung des 89. Deutschen Archivtages 2019 ins Suhl ist direkt eine Premiere: Der Arbeitskreis Offene Archive im VdA wird erstmals beim Kongress das Format Fishbowl-Diskussion anbieten. Wir haben uns mit Dr. Joachim Kemper, Leiter des Arbeitskreises und Moderator der Diskussion, darüber unterhalten.

Dr. Joachim Kemper, Leiter des VdA-Arbeitskreises Offene Archive

VdA: Im vergangenen Jahr hat der Arbeitskreis Offene Archive erstmals eine eigene Veranstaltung auf dem Archivtag gestaltet. Wie war die Resonanz?

J.K.: Nach der sehr guten Resonanz des ersten deutschsprachigen BarCamps für Archive, das im Rahmen von „Offene Archive“ im Jahr 2017 im Landesarchiv NRW in Duisburg stattfand, setzten wir uns für den letztjährigen Deutschen Archivtag ein „ArchivCamp“ im kleineren zeitlichen Umfang zum Ziel. Wir wollten eine offene und hierachiefreie Diskussion ermöglichen und dazu animieren, eigene Beiträge niedrigschwellig einzubringen – dies wurde sicherlich erreicht. Schön war aber auch zu sehen, dass das Format der „Unkonferenz“ BarCamp in der Archivszene in jedem Fall funktionieren kann.

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Aktuelles zum 89. Deutschen Archivtag in Suhl

Die ersten Veranstaltung sind ausgebucht, für Fortbildungen und Führungen sind noch wenige Restplätze vorhanden.  Auf der Kongresswebsite stehen Abstracts zu den Plenarveranstaltungen online.

Bereits am 19. Juni endete der Frühbuchertarif für den 89. Deutschen Archivtag in Suhl. Mittlerweile ist die „Halbzeit“ der Online-Anmeldung erreicht, die noch bis zum 30. August 2019 möglich ist (danach kann man sich nur noch vor Ort beim Kongress anmelden).

Einige Veranstaltung im Tagungsprogramm sind aufgrund der hohen Nachfrage bereits jetzt ausgebucht:

  • Veranstaltung des Arbeitskreises Offene Archive – Fishbowldiskussion
  • Ausstellerforum 1
  • Fortbildungen 1, 2, 5 und 7
  • Rahmenprogramm: Führungen F7, F9, und F11

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Willkommen beim Tagungsblog zum 89. Deutschen Archivtag 2019 in Suhl!

Vom 17. bis 20. September lädt der VdA – Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V. zum 89. Deutschen Archivtag in Suhl ein. Bereits zum dritten Mal wird der Kongress mit einem eigenen Tagungsblog begleitet.

Neben aktuellen organisatorischen Informationen werden hier in den nächsten Wochen u.a. die Archiveinrichtungen der Region vorgestellt. Während des Archivtages werden dann Berichte und Bilder zu den Veranstaltung veröffentlicht – wer am Kongressgeschehen interessiert ist, selbst aber nicht teilnehmen kann, erhält somit zeitnah Informationen aus erster Hand.

Foto: VdA

Natürlich wird es darüber hinaus erneut den Hashtag #archivtag geben, mit dem Besucherinnen und Besucher live zum Kongress twittern, Informationen über den Twitter-Kanal des VdA und auf der Homepage.

Wir hoffen, Ihnen wieder interessante Lektüre bieten zu können!
Ihr Redaktionsteam